An der Master-Class waren Teilnehmer aus 15 Ländern online zugeschaltet, überwiegend aus Osteuropa, Österreich, Italien, der Schweiz und Deutschland mit etwa 112 Brainspotting-KollegInnen, einer Technikerin und fünf Dolmetscherinnen, die deutsch, englisch. italienisch, polnisch und slowenisch simultan übersetzten – eine gigantische Leistung. David Grand stellte erneut sein “Neuroexperiential Model” vor, mit dem nachdenkenswerten Hinweis, daß Störungs-Diagnosen eigentlich ein Mißverständnis sind, denn in Wahrheit geht es meistens um Überlebensstrategien. Er unterrichtete wieder mit gekonnter Didaktik und großer Gelassenheit. Anhand von von sechs “experientials” und zwei Rollenspiel-Supervisionen demonstrierte er, was es für Möglichkeiten gibt, mit schwierigen Klienten umzugehen und wie man als TherapeutIn und vor allem als PatientIn / KlientIn von seinem Vorgehen und seiner Haltung profitieren kann. Dabei war nicht nur die Auswahl der “Fälle” bemerkenswert, sondern auch die Breite seiner didaktischen Vermittlung, wobei man auch sehen konnte, wie er sein Vorgehen kontinuierlich weiterentwickelt und verfeinert und sich dabei immer die notwendige Zeit und den Raum zur Darstellung nimmt. Und so leid es mir tut – wer nicht dabei war, hat wirklich etwas versäumt und daß das Ganze am Bildschirm stattfand, spielte irgendwann überhaupt keine Rolle mehr. Und zum Schluß wurde auch die große Verbundenheit der KollegInnen untereinander und auch mit David Grand selbst und dem, was er entwickelt hat, emotional deutlich spürbar. Und er hat versprochen, die Master-Class irgendwann nochmals anzubieten – vielleicht im nächsten Jahr.