Lizensierte Ausbildung

Inhalte der Ausbildung

Brainspotting-Phase-1

beinhaltet eine Einführung in die Grundprinzipien des Brainspotting (BSP), in die Geschichte der Entdeckung von BSP 2003 durch David Grand, die ausführliche Erläuterung und Demonstration des „dual attunement“ und „uncertainty-principle“, eine Darstellung der neurobiologischen Grundlagen und Hypothesen zum BSP. Vermittelt wird weiterhin eine theoretische Einführung zum Auffinden eines „Brainspots“ über

  • das äußere Fenster („outside window“)
  • das innere Fenster („inside window“)
  • Gazesspotting und über
  • eine Körperressource.

Zu allen Verfahren und Zugangswegen („Accesses“) findet eine Live-Demonstration unter geschützten Realbedingungen statt. Danach ein persönliches Debriefing und anschießend ein technisches. Anschließend können die Teilnehmer in Zweiergruppen das Gesehene und Gelernte unter Anleitung und Betreuung selbst erproben, die Wirkungsweise von BSP erleben und sich darüber austauschen.

Das Motto von BSP lautet: „Where you look affects how you feel“ – wohin wir schauen, hat Einfluss darauf, wie wir uns fühlen“. Über den Brainspot wird diejenige relevante Blickorientierung gefunden, die angesichts der Aktivierung belastender Erfahrungen mit der stärksten Körper-Reaktion des Klienten einhergeht und dementsprechend auf die Aktivierung stress- bzw. traumaassoziierter Hirnprozesse schließen lässt. Im Sinne einer Aufmerksamkeitsverschiebung unterstützt die fokussierte Augenposition den Abruf belastungsrelevanter Gedächtnisinhalte und verhilft zu einer besseren Selbstregulation.

Brainspotting-Phase-2

baut auf Basis I auf und beginnt mit einem kurzen Rückblick auf Phase I. Es werden weitere spezielle Techniken gelehrt, live demonstriert und in Zweiergruppen eingeübt. Neben einer kurzen Wiederholung von bereits Gehörtem, informieren ausführliche neuropsychologische Erklärungen über die Wirksamkeit von Brainspotting, z.B. anhand von Darstellungen zum Visualsystem und zur Polyvagaltheorie. Mitgebrachte Erfahrungen der Teilnehmer sowie offene Fragen werden während des Seminars be-sprochen und in den Unterrichtsablauf integriert.

Auf folgende weitere Techniken wird genauer eingegangen:

● One Eye Spotting:

Brainspotting mit einem Auge. Dazu werden Schutzbrillen, die
jeweils das rechte oder linke Auge abdecken, eingesetzt. Auf
diese Weise lassen sich ein „Ressourcenpunkt-Auge“ und ein
„Belastungspunkt-Auge“ identifizieren. Der emotionale Prozess
wird mit beiden Augen individuell erlebt.

● Z-Achse und Konvergenz:

Nachdem der Belastungspunkt mit dem Pointer gefunden wurde,
wechselt der Klient seinen Fokus zwischen diesem und einem
dahinterliegendem Punkt in der Ferne, er wechselt also in Zeitabständen
zwischen Nah und Fern.

Der Artikel: „Treatment of Panic Attack with vergence Therapy,
an unexpected Visual–Vagus Connection” von Merrill D. Bowan,
O.D., sowie die Bedeutung des Nervus vagus (X. Hirnnerv) bei Brainspotting werden dabei erläutert.

● Rolling Spotting:

Während der Therapeut/die Therapeutin die
Horizontalachse mit dem Pointer absucht, kommt es bei den
Klientinnen und Klienten zu mehreren „Brainspots“. Dies können
sowohl Belastungspunkte als auch Ressourcenpunkte sein. Mit
jedem Einzelnen kann je nach Bedarf kürzer oder länger gearbeitet
werden.

Brainspotting 3 mit Dr. David Grand

beinhaltet an Tag 1 und an Tag 2 die Durchführung von Live-Demonstrationen zum kombinierten inneren und äußeren Fenster sowie das sog. fortgeschrittene Gazespotting, ferner die Z-Achse mit Brain-Sweeps und Proximity, das sog. Part-spotting im Sinne von Teilearbeit mit Gazespotting.

Am Tag 3 wird die Arbeit entsprechend dem „Sports-Trauma-Model“ erläutert und live demonstriert im Hinblick auf Leistungs- und Kreativitäts-Blockaden beim Bühnenauftritt und beim Schauspiel. Dies wird erlebbar in Anwesenheit einer Schauspielerin / eines Schauspielers oder Berufssportlers oder einer Berufssportlerin.

Teilnahme-Voraussetzung ist die Teilnahme an den beiden Basiskursen BSP-Phase-1 und Phase-2

Die dreitägige “Master Class” mit Dr. David Grand

ist eine Gelegenheit für Brainspotting-TherapeutInnen Brainspotting in der Art und Weise zu erlernen, wie dies David Grand in seiner Praxis anwendet. Die Möglichkeiten des Lehrens sind so gestaltet, dass ein offener und integrativer Zugang zur Arbeit mit Klienten aller diagnostischen Kategorien möglich wird, einschließlich dissoziativer und Bindungsstörungen. Die Veranstaltung schließt zahlreiche Demonstrationen ein, bei denen die Teilnehmer in Rollenspielen schwierige und herausfordernde Fälle aus dem therapeutischen Alltag einbringen können und die aktuellen Brainspotting-Innovationen mit offenen Fragen und Antworten lebendig erleben können. Diese direkte Form des Lernens mit David Grand ist ansonsten nur möglich beim Intensiv-Kurs, der auf 10 Teilnehmer und Teilnehmerinnen begrenzt ist. Diese drei Master-Class-Tage eröffnen die Möglichkeiten für größere Gruppen, die fortgeschrittenen, kreativen klinischen Anwendungen von Brainspotting in die Praxis umzusetzen.

_„Das Rollenspiel stellt eine dynamische Möglichkeit dar, Therapeutinnen
und Therapeuten in ihrer Arbeit mit herausfordernden Klienten und Klientinnen zu supervidieren. Der Therapeut beziehungsweise die Therapeutin schlüpft in die Rolle des Klienten und ich in die des Therapeuten. Auf diese Weise sprechen wir nicht nur mit den Therapeuten, sondern zeigen ihnen, was hilfreich sein könnte.
Dies ist sehr anschaulich und unterhaltsam“ (David Grand)._

Zielgruppe: Fortgeschrittenen-Seminar für klinische Brainspotting-Therapeutinnen und -Therapeuten. Voraussetzung: Brainspotting Basisseminar I und II und optionale Voraussetzungen: Brainspotting III, BSP-Intensive.

Das fünftägige „Intensive“ mit David Grand

findet in einer kleinen Gruppe von nur zehn Personen zusammen mit David Grand statt. Dabei hat jeder Teilnehmer die Gelegenheit einmal in der Rolle des Therapeuten an der Seite von David Grand mit einem Gruppenmitglied therapeutisch zu arbeiten und zum anderen die Möglichkeit in der Rolle als Klient mit einem Teilnehmer in der Rolle als Therapeut und David Grand zusammen zu arbeiten. Diese sehr intensive Zusammenarbeit in einer kleinen Gruppe kann nicht nur sehr tief gehende Prozesse auslösen, sondern ermöglicht durch die didaktisch sehr systematischen und ausführlichen theoretischen Erklärungen von David Grand einen intensiven und hilfreichen Lernprozess. Voraussetzung sind entsprechende Brainspotting-Vorerfahrungen.