Lizensierte Ausbildung

Dr. David Grand

Grand ist der Entdecker, Begründer und Entwickler von Brainspotting. Er entdeckte diesen relativ neuen neuropsychotherapeutischen Ansatz 2003 eher zufällig bei der Behandlung einer 16jährigen Eiskunstläuferin und hat seitdem Brainspotting systematisch als traumatherapeutische Methode weiterentwickelt, um Menschen zu helfen, emotionale und körperliche Belastungserfahrungen besser verarbeiten zu können. Er war ursprünglich Master of Social Work (MSW) mit psychoanalytischer Zusatzausbildung, arbeitet jetzt als Traumatherapeut in freier Praxis in New York und war ehemals Mitarbeiter des EMDR-Institutes von Francine Shapiro. Er beschäftigte sich intensiv auch mit Peter Levines „Somatic Experiencing“ und beschreibt sich als beeinflusst von Sigmund Freud, Carl Rogers, Erik Erickson und dem russischen Schauspieler und Theaterregisseur Sergejewitsch Stanislawsky. Grand ist inzwischen ein international anerkannter Experte in der Psychotraumatologie. Er engagierte sich traumatherapeutisch sehr intensiv bei Opfern des „11. Septembers“, beim Wirbelsturm Kathrina und bei Schulmassakern, die sich in den letzten Jahren leider häufiger ereignet haben.
Ein weiterer Fokus seiner Arbeit liegt in der Behandlung von Sporttraumata, wie auch der Bearbeitung von Leistungsblockaden bei Künstlern.
Er ist nach wie vor sehr engagiert in der methodologischen Weiterentwicklung von Brainspotting und sucht den intensiven Austausch mit Neurowissenschaftlern. Als Master Trainer von Brainspotting leitet er Seminare zur Traumabehandlung und zur Leistungssteigerung (Performance Enhancement) in den USA, Südamerika, Europa, Südafrika, dem nahen und mittleren Osten, in Asien und Australien. D.h. er bildet auf nahezu allen Kontinenten Therapeuten/innen und Trainer/innen aus und sorgt für internationale Verbreitung dieser noch relativ jungen Methode.

David Grand ist ferner Entwickler und Produzent von CDs zur akustischen biolateralen Stimulierung (www.biolateral.com). Sein Grundlagenwerk zu Brainspotting erschien 2014 auch in deutscher Sprache im VAK-Verlag.

Videos: David Grand, New York:
What is a Brainspot ?
Who does Brainspotting work with ?
As a client, why choose Brainspotting ?
As a therapist, why train in Brainspotting ?
What is the future of Brainspotting?

Laut David Grand stellt der Aufbau einer vertrauensvollen und stabilen therapeutischen Beziehung die zentrale Voraussetzung dar, bevor ein traumatherapeutischer Verarbeitungsprozess mit Brainspotting beginnen kann. Brainspotting entspricht daher eher einer therapeutischen Haltung als der reinen Anwendung von Techniken. Brainspotting ist beziehungsorientiert (relational) und neurobiologisch-körperlich ausgerichtet. Grand (2010) bezeichnet dieses Prinzip als „dual attunement“. Hierdurch wird ein therapeutischer Rahmen geschaffen, durch welchen sich Klienten während des gesamten Verarbeitungsprozesses durch die fokussierte Aufmerksamkeit der Therapeutin und ihre emotionale Präsenz gehalten fühlen können.

Dabei lautet David Grands „Mantra“: Der Klient führt – der Therapeut folgt. Dementsprechend vergleicht er den therapeutischen Prozess mit einem Kometen, dessen Schweif immer dem Kometenkopf folgt, d.h. der Kometenschweif (wo Grand den Therapeuten verortet) kann den Kometenkopf (entspricht dem Klienten) weder überholen noch weiß er, welche Richtung er nehmen wird. Diese Grundhaltung ist getragen von der Vorstellung und einem Wissen von Heilung, in der die Fähigkeit zur Lösung eines Konfliktes, einer inneren Verstrickung oder der Veränderung eines Symptoms im Klienten selbst liegt. Im Brainspotting folgen wir anders gesagt dem inneren Prozess einer Klientin mit Neugierde und zeigen Zurückhaltung wenn es um Bewertungen, Vermutungen, Deutungen und Interpretationen geht. Grand betont immer wieder, dass diese Grundhaltung ihn von einer Innovation zur nächsten und zu ständiger Erweiterung der BSP-Theorie und Praxis geführt hat – und dies immer noch tut.